Sieben Prinzipien des Spiritualismus
In den Sieben Prinzipien des Spiritualismus bietet der Englische Spiritualismus uns eine tiefgreifende Sicht auf das Wesen der Seele und ihre Verbindung zur geistigen Welt. Anders als klassische Religionen betont diese Lehre nicht starre Dogmen, sondern die Entwicklung und Entfaltung des individuellen Geistes in Verbindung mit dem Höheren.
Zentrale Idee: Die Seele ist unsterblich Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass jede Seele unvergänglich ist. Der physische Tod ist lediglich ein Übergang in eine andere Existenzform, in der Kommunikation zwischen den Welten möglich bleibt. Die sieben Prinzipien des Spiritualismus bieten einen ethischen und philosophischen Kompass für ein bewusstes, verbundenes Leben.
Sieben Prinzipien des Spiritualismus – Prozess statt Dogma
Der englische Spiritualismus legt den Fokus auf das spirituelle Wachstum. Der Weg ist wichtiger als das Ziel. Zwischenmenschliche Verbundenheit, ethisches Verhalten und die bewusste Entwicklung innerer Stärke stehen im Zentrum.
Wertschätzung allen Lebens in den Sieben Prinzipien des Spiritualismus
Ein grundlegender Aspekt ist die Achtung allen Lebens. Jedes Wesen verdient Respekt und Mitgefühl, unabhängig von Herkunft, Glaube oder Lebensform. Der Spiritualismus fordert auf, Vielfalt anzuerkennen und ein gemeinsames Miteinander zu fördern.
Freiheit des Geistes Trotz seiner Wurzeln als religiöse Bewegung ist der Spiritualismus offen für individuelle Interpretationen. Er ermutigt dazu, die eigene Wahrheit zu finden und die geistige Entwicklung selbstbestimmt zu gestalten. Die Prinzipien dienen hierbei als Wegweiser, nicht als Gesetz.
Emma Hardinge Britten – Wegbereiterin einer Bewegung
Die britische Autorin und Medialistin Emma Hardinge Britten gilt als eine der einflussreichsten Stimmen des modernen Spiritualismus. Sie prägte die spirituelle Landschaft nachhaltig, unter anderem durch die Formulierung der sieben Grundprinzipien, die sie 1871 in einer Tranceübermittlung empfing. Ihre Publikationen und ihr Wirken gelten bis heute als Fundament des englischen Spiritualismus.
Sieben Prinzipien des Spiritualismus
Diese Grundsätze wurden zu den Sieben Prinzipien des Spiritualismus, als die Spiritualists' National Union (SNU) 1901 gegründet wurde. Sie bilden den Grundstein ihrer Gründungsurkunde.
1. Die Vaterschaft Gottes
2. Die brüderliche Gemeinschaft aller Menschen
3. Die Gemeinschaft der Geister und das Wirken der Engel
4. Die fortwährende Existenz der menschlichen Seele
5. Persönliche Eigenverantwortung
6. Ausgleich und Vergeltung im Jenseits für alle guten und bösen Taten, die auf der Erde getan wurden
7. Ewiger Fortschritt, offen für jede menschliche Seele
Die sieben Prinzipien des englischen Spiritualismus im Detail
The Fatherhood of God
- Die Vaterschaft Gottes. Dieses Prinzip bringt zum Ausdruck, dass es eine allumfassende, liebevolle Kraft gibt, die das Leben durchdringt – oft als Gott oder Quelle bezeichnet. Jeder Mensch ist Teil dieses göttlichen Ursprungs und trägt das göttliche Potenzial in sich. Spiritualisten sehen in dieser Verbindung eine Einladung, sich selbst als spirituelles Wesen zu begreifen.
Die Vaterschaft Gottes bedeutet nicht eine autoritäre Gottesfigur, sondern eine spirituelle Quelle von Mitgefühl, Weisheit und bedingungsloser Liebe. Diese Sichtweise lädt dazu ein, Gott nicht außerhalb, sondern im eigenen Inneren zu suchen.
Indem wir diese Verbindung annehmen, erkennen wir, dass Spiritualität nichts Fernes oder Abgehobenes ist – sie ist Teil unseres Wesens. Dieses Prinzip fördert ein Bewusstsein der Einheit, das unabhängig von Religion, Herkunft oder Überzeugung existiert.
The Brotherhood of Men
- Die Bruderschaft der Menschheit. Dieses Prinzip betont die universelle Verbundenheit aller Menschen. Wir sind eine Menschheitsfamilie – unabhängig von Rasse, Nationalität oder sozialem Status. Diese Einsicht fördert gegenseitige Achtung, Toleranz und den Willen zur Verständigung.
Spiritualisten verstehen dieses Prinzip als Aufruf, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft zu praktizieren. Es geht darum, soziale und emotionale Mauern zu überwinden und andere in ihrer Einzigartigkeit zu respektieren.
In einer Zeit gesellschaftlicher Spaltung ruft uns dieses Prinzip zur Einheit auf. Es lädt uns ein, unsere Handlungen nicht nur an individuellen, sondern an kollektiven Werten zu messen und aktiv zur Harmonie im Zusammenleben beizutragen.
Communion of Spirits and the Ministry of Angels
- Die Gemeinschaft mit der Geistigen Welt. Dieses Prinzip macht deutlich: Der Kontakt mit der Geistigen Welt ist nicht nur möglich – er ist real. Unsere verstorbenen Lieben, geistige Lehrer, Geistführer (Spirit Guides) und helfenden Freunde und Engel stehen uns zur Seite und begleiten uns auf unserem Lebensweg.
Spiritualisten erleben diese Verbindung häufig in meditativen Zuständen oder durch mediale Kommunikation. Die geistige Welt wird nicht als fernes Jenseits, sondern als lebendige, mitfühlende Realität verstanden.
Dieses Prinzip stärkt die Hoffnung und das Vertrauen darauf, dass wir nicht allein sind. Es ermutigt dazu, sich für Zeichen, innere Führung und spirituelle Impulse zu öffnen, um Trost, Führung und Inspiration zu empfangen.
The Continous Existence of the Human Soul
- Die Unsterblichkeit der Seele. Die Seele ist ewig – sie durchläuft verschiedene Phasen des Seins, aber sie vergeht nicht. Dieses Prinzip vermittelt, dass der Tod kein Ende, sondern ein Übergang ist. Leben geht weiter, nur in einer anderen Form.
Diese Vorstellung kann Trauernden Trost geben und das Verständnis für den Sinn des Lebens vertiefen. Die unsterbliche Seele ist Ausdruck unseres wahren Wesens – jenseits des Körpers, der Nationalität oder des Geschlechts.
Spiritualisten erkennen in diesem Prinzip die Möglichkeit, mit Verstorbenen zu kommunizieren. Es ist ein zentraler Bestandteil medialer Arbeit und stützt sich auf zahlreiche Erfahrungsberichte über Jenseitskontakte und spirituelle Begegnungen.
Personal Responsibility
- Die Verantwortung des Einzelnen. Dieses Prinzip ruft uns dazu auf, Eigenverantwortung zu übernehmen. Jeder Mensch ist für sein Denken, Fühlen und Handeln verantwortlich. Es gibt kein äußeres Gericht, sondern die Konsequenzen unserer Taten wirken durch natürliche, spirituelle Gesetze.
Spiritueller Fortschritt beginnt mit Selbstreflexion. Die Frage "Was sende ich in die Welt?" steht im Zentrum. Es geht darum, bewusst zu handeln, achtsam zu sein und Mitgefühl in Taten umzusetzen.
Dieses Prinzip macht Mut, sich selbst als aktiven Gestalter des Lebens zu sehen – und Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für das eigene Wohl, sondern auch für das der Mitwelt.
Compensation and Retribution Herafter for all the Good and Evil Deeds done on Earth
- Geistiges Gesetz von Ursache und Wirkung. Auch bekannt als "spirituelles Karma" – dieses Prinzip beschreibt, dass jede Handlung, jeder Gedanke und jedes Gefühl eine Wirkung erzeugt. Es ist ein universelles Gesetz von Balance und Gerechtigkeit.
Anders als ein strafendes Konzept ist dieses Prinzip ein Aufruf zur Bewusstheit. Alles, was wir aussenden, kehrt in irgendeiner Weise zu uns zurück – oft nicht als Strafe, sondern als Lernaufgabe.
Es hilft dabei, unser Leben als Spiegel unserer inneren Ausrichtung zu sehen. Wer bewusst, respektvoll und mit Liebe handelt, wird diese Qualitäten langfristig auch im eigenen Leben erfahren. Andererseits dürfen wir darauf vertrauen, dass die "Bestrafung" im Jenseits erfolgen würde. Nicht von einem strafenden Gott, sondern weil z.B. ein Gewalttäter die Qaulen seiner eigenen Taten durchleben müsste.
Ewiger Fortschritt, offen für jede menschliche Seele
- Unbegrenzte Entwicklung für jede Seele. Dieses letzte Prinzip betont, dass spirituelles Wachstum niemals endet. Jeder Mensch hat das Potenzial, sich weiterzuentwickeln – unabhängig von seinem aktuellen Stand. Entwicklung geschieht in diesem Leben wie im Jenseits.
Die Seele strebt nach Erkenntnis, Liebe und Harmonie. Diese Entwicklung ist individuell, aber auch eingebettet in das große Ganze. Kein Mensch ist je "fertig" – jeder Tag birgt die Möglichkeit zur Reifung.
Dieses Prinzip gibt Hoffnung, auch in schwierigen Lebensphasen. Es motiviert, nicht aufzugeben, sondern weiterzugehen – im Vertrauen, dass jeder Schritt auf dem inneren Weg zählt.
Diese sieben Prinzipien laden dazu ein, Spiritualität als gelebte Haltung zu begreifen. Sie bieten Orientierung und können dabei helfen, ein Leben in Achtsamkeit, Mitgefühl und innerem Wachstum zu führen.
Sieben Prinzipien des Spiritualismus
sind kein Dogma, sondern laden jeden Menschen ein, seine eigenen Glaubensphilosophie zu entwickeln.