Du bist dem Kalender nichts schuldig!

Weihnachten ist hier – und Weihnachten tut verdammt weh

Weihnachten, das Krisengebiet:

Tamara sagt, „Weihnachten ist für mich der blanke Horror. Ich spreche nicht mit meinen lebenden Verwandten, habe dafür aber regen Kontakt mit meinen toten Verwandten.“

Was auch immer der Grund sein mag, eine heftige Weihnachts-Melancholie hat sich in deinen Knochen festgesetzt, und du weißt nicht wie du dich hier auslösen kannst.

 

Herzlich willkommen.

Wenn du auch zu diesen Menschen gehörst – bleibe stark, du bist nicht alleine mit deinem Weihnachts-Blues.

Weihnachten ist nicht nur die Zeit, der Wintersonnenwende, sondern auch die Zeit in der wir das Jahr Revue passieren lassen.

Oder vielleicht sogar das ganze Leben Revue passieren lassen. Alle bisherigen Weihnachten werden verglichen, kategorisiert und ausgewertet.

Melanie Ladewig
Welcher Mensch, war an welchem Weihnachtsfest noch bei uns? Welches Weihnachtsfest hat unter Krisenbedingungen stattgefunden?
An welchem Weihnachtsfest ist Onkel Walter sturzbetrunken in den Truthahn geplumpst? 

Obwohl vermutlich jeder Mensch ebenso viele glückliche Weihnachten verbracht hat, wie schattige Weihnachten, kommen uns die schattigen, kalten Horrow-Weihnachtsabende schneller in den Sinn und bleiben auch länger.

Während die glücklichen Weihnachten in unserer Erinnerung nur so vorbeihuschen, manifestiert sich ein Horror-Weihnachtsfest noch Jahre später.
Wegen der Signifikanz im Kalender können alle Erlebnisse der Weihnachtsfeste noch Jahrzehnte später erinnert werden. Ähnlich, als würde man jemanden fragen, was er am 11. September 2001 gemacht hat, als das World Trade Center einstürzte. Oder wo jemand gerade war, als vom Tod Prinzessin Dianas‘ berichtet wurde.

Melanie Ladewig

 

„Nach Gefühlen zu fragen kann Leben retten“
In der Zeit um den Jahreswechsel stürzen nach Beobachtung der Suizidexpertin BaRbara Schneider besonders viele Menschen in eine Krise. „Um den Jahreswechsel herum steigt die Zahl der Suizide auffällig an“, sagte Schneider.

Man solle verstärkt auf Bekannte und Verwandte achten, die Belastendes erlebt haben oder psychisch erkrankt sind, sagte die Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Nach Weihnachten denken deutlich mehr Menschen an Selbsttötung und setzen sie auch um“, sagte die Kölner Psychiaterin.

Selbstmord

Lass es weh tun

Schließe Frieden mit deinem Schmerz und lasse zu, dass er völlig unverändert bleibt. Das Leben ist schwierig und du fühlst dich nicht o. k., dann solltest du keine kostbare Energie und Lebenszeit darauf verwenden, dies für andere vorzutäuschen. Erlaube, dass Trauer und tiefe Traurigkeit in dir die nötige und invasive Arbeit machen. Es ist keine Niederlage, wenn man sich gerade geschlagen fühlt.

 

Verstecke es nicht

präsentiere den Menschen in deiner Nähe die authentischste Version von dir selbst, die du sein kannst. Diejenigen, die dich verdienen, werden weder von deiner Verwundbarkeit angewidert sein, noch werden sie von deiner Ehrlichkeit eingeschüchtert sein.
Erlaube den Menschen, die dich lieben, deine Bürden mit dir zu tragen und solidarisch bei dir zu sein. Erlaube, dass sie dich sehen, keine gereinigte und gesäuberte Version von dir selbst, von der du annimmst, dass sie sie eher handhaben könnten.

 

Lass dich nicht vom Kalender täuschen

In Wahrheit ist heute nur ein ganz gewöhnlicher Tag. Auch, wenn die Aufmachung und das Brimborium dich etwas anderes glauben machen möchte. Befreie dich von der Erwartung einer magischen Weihnachtsumwandlung. George Bailey: Es ist ein wunderbarer Lebensmoment. Wenn du dich in dieser Zeit des Jahres nicht gut fühlst, dann sei es so. Du schuldest dem Kalender nichts.

 

Täuscht dich nicht selber

Ungeachtet dessen, wie es sich gerade anfühlt, ist der Druck auf dich, zu dieser Jahreszeit glücklich zu sein, in der Regel ein „Insider Job“. Nachdem du die einzige Person bist, die wirklich weiß wie tief und wie umfänglich deine Trauer ist, und du der einzige bist, der jemals in deinen Schuhen gelaufen bist, beurteilst du dich und deine aktuellen Unfähigkeit zur abrufbaren Fröhlichkeit vielleicht besonders stark. Gehe wohlwollend mit dir selber um.

Freundin, lass dir gesagt sein, es ist o. k. an diesem Fest traurig zu sein. Das ist es wirklich.

 

Quellenverweise:

Miriam Bunjes für Domradio.de

John Pavlovitz für Huffington Post

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